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Wenn der Name "Alice im Wunderland" fällt,
denkt jeder sofort an den putzigen Disney-Trickfilm. Die Original-Geschichte von Lewis
Carroll aber, war wohl ein bisschen düsterer gemeint. Das dachten sich wohl auch American
McGee und sein Team bei Rogue Entertainment und nahmen sich das Konzept einer dunkleren
und verdrehteren Version des Märchens vor. Das Ergebnis war Alice, ein
3rd-Person-Shooter, der die Quake 3-Engine nutzt. Ein LSD-Trip, der
schiefgeht, dürfte genauso aussehen. Alles ist ständig in Bewegung und erscheint in
den fantastischsten Farben. Hier wird das Märchen zum totalen Blutbad.
Eines Nachts wacht Alice
auf und das Haus ihrer Familie steht in Flammen. Voller Angst schreit sie nach ihren
Eltern, aber niemand antwortet. Nachdem sie aus dem Fenster gesprungen ist um sich zu
retten, kommt Alice nach Jahren in einer Nervenheilanstalt wieder zu sich. Das
Wunderland ist in der Zwischenzeit von der Herzkönigin übernommen worden und es ist nun
Alice' Aufgabe, das Wunderland und somit vielleicht auch sich selbst zu retten.
Alice ist die bisher schönste
und beste Ausnutzung der Quake 3-Engine. Die Welt im Wunderland ist zwar einerseits sehr
bunt, doch die dunklen Farbtöne erzeugen gleichzeitig eine total düstere Atmosphäre.
Man erkennt dutzende bekannte Figuren, die doch ganz anders aussehen, als man sie bisher
gesehen hat. Zum Beispiel die Grinsekatze, unterernährt, dürr und gepierct. Models und
Texturen sind sehr detailreich und vermitteln das Gefühl, sich wirklich im Wunderland zu
bewegen. Die Quake 3-Engine ist durch die gebogenen Oberflächen unverkennbar. Wenn man
den kurzen Zeitraum betrachtet, in dem Alice entstanden ist, und man es mit anderen Quake
3-Engine-Spielen wie Voyager Elite Force oder Heavy Metal FAKK 2 vergleicht, stellt man
fest, dass es nicht nur schöner ist, sondern auch eine wesentlich höhere Spieldauer hat.
Dafür muss man den Leuten bei Rogue ein riesiges Lob aussprechen.
Der Sound im Spiel steht
dem Rest in nichts nach. Die Musik, welche wie verdrehte, verzerrte Kinderlieder klingt,
reiht sich anstandslos in das düstere Leitmotiv des Spieles ein. Jeden 3D-Gamer, der
denkt, bei diesem 3rd-Person-Shooter hätte man wieder mit elenden Springpuzzles zu
kämpfen, kann ich beruhigen. Nicht, dass diese nicht vorhanden wären, nur kann man Alice
mit Hilfe einer Art Zielvorrichtung (kleine weisse Füsse) ziemlich zielgenau hüpfen
lassen.
Ansonsten hat Alice aber
auch eine Menge anderer, kniffliger Rätsel anzubieten. Alice hat eine riesige Zahl an
Gegnern, die zu besiegen sind und bietet mit über 40 Leveln ein mehr als 20-stündiges
Spielerlebnis (Wenn man sich die Zeit nimmt, um sich die fantastische Welt des Wunderlands
genauer anzuschauen, dauert es noch länger). Zehn Spielzeuge, vom Kartenspiel bis hin zum
Crocketschläger, werden zu tödlichen Waffen im Kampf gegen die Schergen der Königin.
Jede Waffe hat ein Sekundärfeuer, das noch tödlicher ist, aber auch mehr Magie kostet
(es gibt keine Munition). Auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad sind die Gegner dann doch
etwas dämlich. In höheren Schwierigkeitsgraden hingegen wird es schon richtig hart,
macht aber für geschulte Gamer auf jeden Fall mehr Sinn.
Alles in allem stimmt bei
Alice fast alles: Top Sound, Top Grafik, Top
Story. Daraus ergibt sich eine unglaublich große Menge Fun, die erst mal wieder
zu Toppen ist. Die schlechten Verkaufszahlen in Deutschland kann ich mir nur dadurch
erklären, das leider kein Multiplayer-Spiel möglich ist.
"American McGee's Alice"
wurde entwickelt von Rogue Entertainment und vertrieben und
veröffentlicht durch Electronic
Arts. Alle Warenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Besitzer.
15.09.2024 11:05
RATING
3DGaming.de | 500 | Interner Server-Fehler
INTERNER SERVER-FEHLER
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